Gespräch mit der Schauspielerin @yvonne_yung_hee_bormann .😊 Vielen lieben Dank für den wunderschönen Austausch!❤️🌷

„Ich denke, ich bin immer noch im Prozess und das hört wahrscheinlich nie auf.(…) Und weil ich ja auch in einem komplett weißen Umfeld aufgewachsen bin, habe ich immer vergessen, dass ich eigentlich koreanische Wurzeln habe. Da ich mich innerlich komplett deutsch gefühlt habe. (…) Aber es wurde mir natürlich immer von außen gespiegelt, dass es nicht so ist. Was mich immer total irritiert hat. Dementsprechend war es für mich dann anfangs noch komischer, wenn ich asiatische Rollen bekommen habe, weil ja Deutsch meine Muttersprache ist. (…) Ich kann mittlerweile mit einem anderen Selbstverständnis sagen, dass ein Teil von mir koreanisch ist.
(…) Vorher wollte ich einfach nur als Deutsch wahrgenommen werden. Jetzt ist so ein Gutsein damit. Das es auch was schönes ist. (…) Ich hatte es wegen vieler Rassismus- Erfahrungen eher als Belastung empfunden.“

„Auch was Kostüme anging hatte ich oft so den Eindruck: Ja, muss das jetzt sein? Es war schon immer so ein Unwohlsein. Also bei bestimmten Kostümen. Ich konnte es gar nicht so richtig in Worte fassen. Und auch das mit der Fetischisierung habe ich wirklich erst später begriffen. (…) Da merke ich, dass ich immer mehr Mut habe, Dinge zu beeinflussen. Zum Beispiel versuche ich rot tatsächlich zu meiden als Kostümfarbe und spreche das an. Aber auch erst, seitdem ich so das Bewusstsein dafür habe, und ich mich damit mehr beschäftigt habe.“

„Es ist ganz wichtig sich noch mehr, gerade in den unterschiedlichen Gewerken auszutauschen um zu überlegen, wie kann ich zum Beispiel auf eine gute Weise in ein Gespräch gehen, auch mit einem Standing. Das finde ich nach wie vor schwierig, wenn man schon in so einer Situation ist. Ich hatte die Situation anders gedacht im Vorfeld, weshalb ich zugesagt hatte. Dann stellte sich heraus, dass da doch ganz schön viele Klischees reingepackt wurden. Ich habe versucht die Unsicherheiten mit der Regie zu besprechen, wurde, glaube ich, aber gar nicht so verstanden.“

UnFremd06

„Zwischen Unsichtbarkeit und Fremdzuschreibung“

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