Herzlichen Dank für das lange intensive Gespräch @karnikgregorian , Journalist & Regisseur.🙏✨
„Man darf sich nicht einfach zurückziehen und sagen: ‚Die Anderen sind so rassistisch.‘ Dann springt man in ihre Schublade rein. Lasst den Rassismus bei denen. Wenn ich mich nur auf solche Themen reduzieren lasse und Sachen mache, die was mit migrantischem Hintergrund zu tun haben, darf ich mich nicht wundern, wenn ich nur so rezipiert werde. Dann muss ich sagen: ‚Ich mache den Macbeth‘, fertig. Dann muss ich dementsprechend dafür kämpfen. Und natürlich ist es dreimal so schwierig, zehnmal so schwierig.“
„Ich finde, die Menschen, die anders gelesen werden, begehen einen großen Fehler. Sie verbünden sich nicht. Egal ob im Tanz, im Theater, oder im Journalismus. Sie bilden keine Allianzen, weil jeder und jede immer nur für sich kämpft. Selbst Initiativen untereinander verbünden sich zu wenig oder geben zu schnell auf. Das macht es schwierig, weil die Anderen, die haben ihre Verbündeten. Ob wir wollen oder nicht, die sind ja schon da.“
„Ich meine, dass sich (…) die Leute ganz anders zusammensetzen und auch politisch Druck ausüben müssen, zum Beispiel durch offensives Verhalten (…). Zu den Personen und den Gremien hingehen die entscheiden und ihnen sagen: ‚Ich will das Theater übernehmen, als Intendant.‘ Nicht immer darauf warten, dass irgendjemand kommt und den großen Mentor spielt, der dann sagt, du darfst jetzt auch mal was machen. Sondern kontinuierlich hingehen und sagen, WIR wollen.“
„Als wir damals das Göthe Protokoll gegründet haben, haben wir alle Intendanten der Stadt- und Staatstheater Münchens eingeladen und mit ihnen einen öffentlichen Diskurs geführt. Wichtig war: WIR laden ein! Denn allein das macht schon einen Unterschied. Da haben wir sie auf eine Art auf den Topf gesetzt, dass klar wurde, was sie wirklich denken. Das heißt nicht, dass deswegen Neues entsteht und sie sich jetzt anders verhalten. Im Gegenteil, die Intendanten haben gezeigt, dass eine Zusammenarbeit nicht möglich ist, weil von ihnen keine Bereitschaft dafür da war.“
UnFremd07
„Zwischen Unsichtbarkeit und Fremdzuschreibung“
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