Vielen vielen Dank für das spontan-chaotische, aber superschöne Gespräch!😂❤️ julia.uenostrowski Schauspielerin.

„Ich hatte mit Ballett, dann zeitgenössisch und Jazz sehr viel westliche Bewegungslehre. Und ich wollte mehr über die Asiatische lernen. (…) Und so bin ich im Kung Fu gelandet. (…) Sehr viele sind mit (asiatischem) Hintergrund und ich finde das total entspannt. Ich habe mich irgendwie über die Wege gewollt, ungewollt, bewusst und bewusst in diese Schienen hinein bewegt. (…) Mit der sozusagen Western Educated Society, aber ostasiatischen Wurzeln Zeit zu verbringen und sich auszutauschen.“

„Ich habe mich durch das Theater angefangen mich mehr mit meinen japanischen Wurzeln zu beschäftigen. Davor war es einfach ein Byproduct. (…) Irgendwann kam der Trend mit dem Essen, aber auch mit dem Thema: „Diversität“ in der Kreativndustrie. Plötzlich war Ethnie trendy. Dann hieß es so: ‚Julia, spiel mal eine Japanerin.“ Und ich war so: ‚Okay‘. Und dann hatte ich aber plötzlich die Verantwortung, ein ganzes Land zu repräsentieren (…). Ich hatte mal einen Text, da sollte ich über einen Börsencrash in Tokio reden. (…) Und der war nicht mal übersetzt, ich musste ihn selbst übersetzen.(…) Aber ich schäme mich auch zu sagen: ‚Ich weiß es nicht.‘ (…) Aber muss ich mich schämen? (…) Und wie viel darf gespielt sein? Wie viel muss echt sein? Wie viel ist Karikatur? (…)

Es ist für mich ein Geschenk und ich habe angefangen es zu lieben und zu pflegen und mich tiefer damit zu beschäftigen, weil ich auch eine große Verantwortung darin sehe. (…) Aber ich weiß, dass ich auf meine Mutter angewiesen bin bei gewissen Informationen.“

„Ich wollte unbedingt das (Theaterstudium) in England machen, weil für mich Schauspiel gleich Shakespeare hieß. (…) Dann habe ich ein Studium in England begonnen. (…) Aber ich würde sagen, dass das für mich ein Theater Zuhause war, das auf jeden Fall bis heute noch mehr resoniert als das in Deutschland. Mir fehlt manchmal dieser Ansatz von unkonventionellen Wegen, dass man einen Text über den Körper erarbeitet (…). Ja, und der Diversitätsaspekt war für mich einfach ganz klar.“

UnFremd09

„Zwischen Unsichtbarkeit und Fremdzuschreibung“

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